Interview mit „Sternenstaub“ Komponistin Uta

Sabine Riemer von Herzenssache interviewt

Uta Budzinski, der Komponistin des Liedes „Sternenstaub“!

Sabine: Schön, dass du hier bist Uta! Fangen wir doch erst einmal mit einigen Infos über dich an bevor wir über das Lied sprechen.

Uta: Hi, Sabine. Ich freue mich, dass wir heute das Interview machen.

Ich bin Uta und komme aus Wolfenbüttel. Ich bin Sängerin und Populargesangslehrerin an Musikschulen. Mittlerweile unterrichte ich hauptsächlich Gesang und arbeite mit sehr unterschiedlichen Gruppen. Ich singe mit Eltern und ihren Kindern, mit älteren Menschen, mit Menschen mit Behinderungen und gebe auch Einzelunterricht.

Das bedeutet, dass ich in ganz unterschiedlichen Situationen Menschen „ins Singen bringe“ und in ihrer stimmlichen Entwicklung begleite. Außerdem bin ich auch als Sängerin aktiv, komponiere gerne meine eigenen Lieder, habe ein Songwriterprogramm, singe auf Hochzeiten und auch auf Beerdigungen.

Sabine: Was wünscht du den Sterneneltern, die dieses Lied hören?

Uta: Alle, die ein Lied hören, hören und interpretieren es auf ihre eigene Art. Und darin ist jeder Mensch frei.
Was ich mir persönlich wünsche ist, dass man diese 3:19 Minuten nimmt und einfach mit sich selber sein kann, während man das Lied hört, und vielleicht zulässt, was mit einem beim Zuhören passiert. Vielleicht kann man auch dieses Lied gemeinsam anhören, als Eltern eines Sternenkindes. Vielleicht kann man es auch mit den anderen Kindern anhören oder mit engen Freunden oder Verwandten. Ich fänd es schön, wenn es ein Lied ist, durch das man sich diesen Moment von etwas mehr als 3 Minuten nimmt, um zu lauschen, es an sich heranzulassen, und zu schauen, was es mit einem macht. Sehr schön fänd‘ ich natürlich, wenn das Lied den Zuhörenden etwas gibt.

Sabine: Vielen Dank, das war sehr informativ. Lass uns jetzt doch über das Lied „Sternenstaub“ sprechen. Um was geht es in dem Lied?

Uta: Naja, es geht um Sternenkinder.

Sabine: Wie ist es dazu gekommen, dass du dieses Lied geschrieben hast?

Uta: Das Lied ist eine Auftragsarbeit vom Verein Herzenssache. Der Vorstand ist auf mich zugekommen mit der Idee, dass ich ein Lied komponiere, das vielleicht die Community etwas verbinden könnte. Es sollte ein Lied über Sternenkinder sein, durch das das Thema bekannter in der Öffentlichkeit gemacht werden kann. Denn es ist ja ein Thema, womit Menschen völlig unvorbereitet in Berührung kommen. Und: Das Thema „Sternenkinder“ wird in der Öffentlichkeit immer noch zu wenig besprochen.

Sabine: Welche Bedeutung hat das Wort „Sternenstaub“ in dem Song. Du hast ja diesen Begriff bewusst eingesetzt.

Uta: Sternenstaub ist ja der Titel vom Lied. Der Begriff ist in dem Prozess der Schreibens entstanden. Wenn man Lieder schreibt, nutzt man verschiedene Stilmittel, zum Beispiel Metaphern. Sternenstaub ist ein Bild dafür, dass das Sternenkind da ist, auch wenn es nicht mehr da ist. „Sternenstaub“ als Bild hat eine Magie, hat ganz viel Licht, hat vielleicht sogar ein Wesen, ist aber gleichzeitig nicht greifbar und körperlos. Dieser Begriff hat viele Parallelen zu dem, was ein Sternenkind sein kann.

Sabine: Der Song Sternenstaub ist sehr emotional. Wie ging es dir denn beim Komponieren?

Uta: Ich habe versucht mich, mich emotional und mental in alle Ecken des Themas einzufühlen. Dabei hat mir sehr das Vorgespräch mit Dana und Tatjana vom Vorstand geholfen. Ich wollte bei dem Gespräch erst einmal wissen: „Wenn ihr euch ein Lied über Sternenkinder wünscht, was soll darin vorkommen? Erzählt von euch, erzählt mir von dem Verein, erzählt mir von eurer Arbeit im Verein.“ Natürlich habe ich mir viele Notizen gemacht und viele Bilder aus dem Gespräch sind in das Lied eingeflossen. Der Ort der Erinnerung mit dem Baum zum Beispiel. Einen Baum habe ich dann in das Lied aufgenommen. Ich habe aufgenommen, was sind die Gedanken von Sternenkindmüttern, von den Familien. Was da eigentlich passiert.

Sabine: In dem Lied spürt man zeitweise auch ein wenig Wut.

Uta: Wut ist ein Gefühl, das man nicht so mag. Es ist aber ein wichtiger, unverzichtbarer Anteil der Gefühle im Trauerprozess. Aber eben nur ein Teil. Man ist ja nicht nur traurig und am Boden, sondern auch wütend. Warum muss mir das passieren? Warum ist das so? Ich fand es wichtig, dass die Wut auch im Lied aufgenommen wird, ich wollte nicht darauf verzichten. Sonst hätte ich das Lied unvollständig gefunden.

Sabine: Wo können denn Interessierte dieses Lied hören?

Uta: Das Lied ist auf Youtube und auf Soundcloud zu hören. Es ist für alle frei verfügbar.

Sabine: Vielen Dank für deine Zeit, Uta, und die interessanten Einblicke zum Lied Sternenstaub.