Laut Duden einer auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander.

Unsere Freundschaft entstand nicht aus der Zuneigung füreinander, sondern aus der Zuneigung für eine bestimmte Leidenschaft. Die Leidenschaft Gutes zu tun. Es geht in diesem Text nicht um eine Freundschaft zweier Menschen, sondern eine Freundschaft eines Teams.Eine Freundschaft besticht für mich durch ihre Gemeinsamkeiten genau wie durch ihre Unterschiede. Und so sind wir. Unser kleines internes Team Gießen im Team Herzenssache. Herzenssache war der Initiator des ganzen Treibens. Ich war positiv überrascht, dass sich so viele im Kreis Gießen und Umgebung für den Verein engagieren. So stieß ich vor 2 Jahren zu dieser heiteren Gruppe von näh- und bastelwütigen Damen. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt, da ich so herzlich aufgenommen wurde.Dass ich in die Gruppe aufgenommen werden wollte, war gar keine Frage. Und so lernten wir uns bei den Nähtreffen nach und nach kennen.Durch unsere Gemeinsamkeit, uns endlich engagieren zu wollen und dabei kreativ sein zu dürfen, haben wir zusammengefunden.Durch unsere Unterschiede ergänzen wir uns so wundervoll. Die eine liebt es Schühchen zu nähen, aber zuschneiden? Nein, danke! Aber da gibt es doch die eine in unserem Team, die ist dafür doch immer zu haben. Eine andere hat sich in Brautkleider und deren Verarbeitung verliebt… aber Nähte der Erinnerungsstücke schließen? Nein danke! Aber da gibt’s doch jemanden im Team, die das mit Hingabe erledigt! Dann gibt es wieder diese, die ihre Bestimmung im Papier und nicht im Stoff gefunden haben. Aber sich das gesamte Material kaufen? Nein danke. Aber da gibt’s doch eine im Team, die fast alles hat.100 Inkubatorbeutel nähen? Nein danke. Aber da gibt’s doch eine im Team, die einen Kontakt hat. Und dann gibt’s eine, die einfach alles näht. Voller Inbrunst, aber ein Treffen organisieren? Puh, nein danke! Aber da gibt es doch auch eine im Team, die es einfach draufhat und dass mit links erledigt. Dann gibt es noch die eine, die aus privaten Gründen Gießen den Rücken kehrt, die bei mir um die Ecke wohnte, mit deren Kinder mein Sohn im Turnen war und nun weilt sie leider im schönen Riesa. Aber alle wissen, dass sie immer herzlich willkommen ist, wenn sie uns besuchen möchte. Sicherlich wird sie auch vor Ort Anschluss an eine tolle Truppe finden. Da gibt es aber einige im Team, denen wird sie fehlen, die deshalb Kontakt halten werden.

Auch kleine private Notfälle, wie „ich brauche für mein Projekt einen bestimmten Stoff“ werden genauso schnell behoben wie „meine Maschine streikt, kann vielleicht jemand aushelfen?“ so werden auch mal über einige Kilometer hinweg Maschinen geliehen und getauscht.Dann gibt es noch das externe Team. Das Team hinter dem Team, ohne deren (Ein)Verständnis wir unsere Zeit nicht so für den Verein nutzen könnten, wie wir wollten.Natürlich machen wir nebenbei auch alle unsere Projekte selbst fertig, aber zusammen macht es doch einfach mehr Spaß.Dank der sozialen Medien konnten wir auch in Corona Zeiten den Kontakt spielend leicht aufrecht halten und haben trotz der seltsamen Zeit viel Spaß am Vereinsleben gehabt und konnten uns weiterhin abstimmen, unterstützen und motivieren. Und so habe ich alle im Team Gießen zu schätzen gelernt und hoffe, dass unsere kleine junge Freundschaft aus dieser heiteren bunten Truppe noch lange besteht und noch viele weitere Treffen in größeren und kleineren Gruppen, zum Nähen oder schnacken oder was auch immer folgen werden und wir noch mächtig viel Spaß miteinander haben. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und bin gespannt, was wir noch alles voneinander lernen können. Ebenso hoffe ich, dass wir noch viele weitere begeisterte in unser Team aufnehmen können und noch viele andere aus der ganzen Welt kennenlernen dürfen. Es macht so viel Spaß ein kleiner Teil von diesem tollen Verein zu sein.

Danke!

Nadine